Facettenwerk feiert inklusives Fest im Wiesbadener Schlachthof

50 Jahre Behindertenhilfe Wiesbaden Rheingau-Taunus e.V.

 

WIESBADEN. Das Facettenwerk, bis 2019 bekannt unter dem Namen Werkstätten für Menschen mit Behinderung (wfb), feiert am Donnerstag, 21. September, sein 50-jähriges Bestehen im Wiesbadener Kulturzentrum Schlachthof. Rund 1000 Mitarbeitende mit und ohne Behinderung freuen sich auf ein buntes Festival mit Musik, Unterhaltung, leckerem Essen und vielen guten Begegnungen.

Festakt am Vormittag

Das Jubiläumsprogramm beginnt um 11 Uhr mit einem Festakt, zu dem Wiesbadens Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher, der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises Sandro Zehner, sowie weitere geladene Gäste aus Polit

ik und Verwaltung, Partnerunternehmen, Mitstreiter in Sachen Inklusion, Kostenträger und Förderer erwartet werden. Statt langer Reden gibt es kurze Talkrunden. „Wir schauen auch zurück an einem solchen Tag, aber der Fokus liegt im Hier und Jetzt und vor allem bei dem Weg, den wir gemeinsam in die Zukunft gehen wollen“, so Vorstand Dr. Simeon Ries. „Und deshalb kommen zum Jubiläum Menschen zu Wort, die bei uns Bildung und Arbeit finden und Beschäftigte, die Menschen mit Einschränkungen bedarfsgerecht unterstützen, damit eine berufliche Teilhabe gelingen kann. Uns interessiert, was ihnen wichtig ist, was sie sich perspektivisch für ihr Arbeitsumfeld wünschen.“

Gemeinsames Kunstwerk

Am Nachmittag bezieht das „Facettival“ neben der großen Halle auch das Außengelände des Schlachthofs als Festspielmeile mit ein. Auf dem Programm stehen musikalische Intermezzi und die Präsentation eines Kunstwerks per Video, an dem der Künstler Jue Fahlbusch gemeinsam mit Beschäftigten der Facettenwerk-Standorte ein Jahr lang gearbeitet hat. Im Verlauf des kreativen Prozesses wurden mehr als 170 Kartuschen aus Ton erstellt, individuell gestaltet und zu einer Säule zusammengefügt. Dieses tonnenschwere Gemeinschaftswerk begrüßt jetzt jeden, der den Standort in der Hagenauer Straße besucht. In den Farben des Facettenwerk-Logos glasiert, steht die Säule für die Zusammenarbeit, den Zusammenhalt und das gemeinsame Engagement des Unternehmens.

Träger und Struktur

Träger des Facettenwerks ist der 1973 gegründete gemeinnützige Verein für Behindertenhilfe Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis. Er steht bis heute für das Recht behinderter Menschen auf berufliche und soziale Teilhabe. Im Facettenwerk arbeiten 540 Beschäftigte mit überwiegend geistigen Einschränkungen in Werkstätten und Partnerunternehmen. Neben zwei Betriebsstätten in Wiesbaden, gibt es Standorte in Breithardt, Oestrich-Winkel und Aarbergen. Das Tätigkeitsspektrum ist breit gefächert. Verpackungs- und Montagearbeiten gehören ebenso dazu wie EDV-Dienstleistungen. Darüber hinaus betreut das Facettenwerk etwa 170 Menschen in Tagesförderstätten, die räumlich den Werkstätten angegliedert sind. Die Besucherinnen und Besucher erleben dort einen strukturierten Tagesablauf, der vorhandene Potentiale individuell fördert.

Aufgaben

Zu den Aufgaben des Facettenwerks gehört es, Menschen mit Behinderung bei der Eingliederung in den regulären Arbeitsmarkt zur Seite zu stehen. Dafür unterhält es einen eigenen Integrationsdienst und arbeitet eng mit dem Tochterunternehmen DBS gGmbH zusammen, das sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft. Beispielhaft dafür ist die Orangerie Aukamm, wo durch die Bewirtschaftung der Gewächshäuser sowie eines Cafés ein Begegnungsort für Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen wurde.

Zugang

Den Einstieg in eine Tätigkeit beim Facettenwerk finden die Beschäftigten in der Regel über eine berufliche Qualifizierung nach dem Besuch einer Förderschule. Betreuerinnen und Betreuer helfen dabei, zu den jeweiligen Interessen und Talenten passende Aufgaben zu finden.

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Pressekontakt
Angelika Christ
Tel. 0611 – 1749-112
Mail: pressestelle@facettenwerk.de